Meerblick ohne Meer.

Natürlich machte ich mir Hoffnungen. Hoffnungen, die sich im Nachhinein als Tagträumereien herausstellten. Letzte Woche klingelte mein Telefon im Büro: „Andreas, hast du nächste Woche Zeit? Wir müssten für drei Tage nach Spanien.“ Perfekt, da war ich sowieso schon ein paar Monate nicht mehr. Unser Ziel war Katalonien. Im Flugzeug saß ich wie immer auf der Seite ohne Alpenblick, stattdessen sah ich nur den Schwarzwald und Basel. Wir hatten Glück, zum Zeitpunkt unserer Landung in Barcelona hatten sich die Separatisten da unten noch nicht durchgesetzt und der Landstrich gehörte immer noch zu Spanien. Für EU-Bürger also kein Problem dort einzureisen.

In Barcelona selbst war ich erst einmal, als wir unsere Abifahrt in ein nahegelegenes Partydörfchen machten und die katalanische Hauptstadt für einen Tagesausflug aufsuchten. Dass man beim Anflug den Torre Agbar erblicken konnte, stimmte mich zuversichtlich. Meine letzte Dienstreise führte mich für drei Tage in eine Kurstadt im nördlichen Baden-Württemberg(laaaaangweilig) und ich hoffte auf eine spannendere Zeit in Katalonien. Kleiner Trugschluss.

Am Flughafen standen wir erstmal 30 Minuten in der Schlange am Mietwagenschalter, bis uns die Mitarbeiterin darauf hinweis, dass wir den Wagen auch gleich am Parkplatz abholen könnten. Dort nahmen wir den für uns schon reservierten Seat Altea XL in Empfang. Mit diesem machten wir uns auf dem Weg ins Büro, blieben dort bis nach Sonnenuntergang, fuhren zu unserem Hotel, bezogen dort unsere Zimmer mit Meerblick, standen sehr früh auf und fuhren vor Sonnenaufgang ins Büro. Dass unser Hotel direkt am Strand lag, merkte ich nur daran, dass ich das Rauschen des Meeres hörte. Gesehen habe ich das Meer in den drei Tagen dort nicht. Am zweiten Tag, merkte ich quengelig an, dass man das ja keinem erzählen könne: Hotel direkt am Meer, aber das Meer ist nie zu sehen. Ich erntete von den dienstreiseerfahrenen Kollegen nur Häme. „Andreas, ich bin schon seit Jahren regelmäßig hier. Das ist im Winter immer so, ich hab es auch noch nie nach Barcelona geschafft!“ Na, toll.

Am Dienstag steige ich wieder ins Flugzeug nach Barcelona. Nächster Versuch.

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Veröffentlicht in Reise, Spanien

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